Flirtfaktor Hund: Wenn Frauchen auf Herrchen trifft

Jetzt ist wissenschaftlich belegt, was Hundehalter schon immer wussten: Im Beisein eines Vierbeiners erhöhen sich die Flirtchancen.

In einer vom „Forschungskreis Heimtiere in der Gesellschaft“ in Auftrag gegebenen Umfrage haben 77 Prozent aller Hundebesitzer bestätigt: Die beste, natürlichste und fröhlichste Art, unbefangen miteinander ins Gespräch zu kommen, ist ihr Hund. Mehr noch: Jeder zehnte Mann und jede 20. Frau gab an, dass sich aus einem Gassi-Kontakt eine feste Beziehung entwickelt hat.

Eine von ihnen ist Marina Wagner aus Hamburg. Beim Toben auf der Hundewiese hob ihr Mops Henry plötzlich das Bein. Doch nicht etwa an einem Baum, sondern an den Hosenbeinen eines großen stattlichen Spaziergängers. „Das war mir natürlich super peinlich“, schildert die 48-Jährige. Der Unbekannte lachte über das Missgeschick und meinte: „Ich bin nicht böse. Nur ein bisschen angepisst.“ Gelöstes Gelächter auf beiden Seiten – das Eis war gebrochen. Man plauderte, gelobte Besserung, verabredete sich für einen gemeinsamen Spaziergang. Viele weitere sollten noch folgen. „Wenn Henry sich nicht diesen Fauxpas erlaubt hätte, wären Robert und ich nie zusammengekommen“, räumt Marina Wagner heute ein. Von sich aus hätte sie den attraktiven 52-Jährigen nie angesprochen, da ist sie sich ganz sicher.

Hundehalter flirten besser

„Hunde eröffnen Gespräche“, sagt Udo Kopernik, Sprecher des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH). „Man hat sofort ein gemeinsames Interesse und ist viel unbefangener.“ Seine Beobachtung: Menschen, die Hunde haben, sind von Natur aus viel kontaktfreudiger. Sie sind es gewohnt, auf ihren Begleiter angesprochen zu werden. Wer einmal als Fremder mit seinem Vierbeiner auf eine neue Hundewiese kommt, verlässt sie nicht selten mit einem neuen Bekanntenkreis im Gepäck.

Ein Umstand, den sich auch immer mehr Singles bewusst zunutze machen. Hund und Halter versuchen als „Team“ zu überzeugen. Hoch im Kurs stehen dabei Hunderassen wie der Golden Retriever. Sie wirken beim Flirten besonders anziehend. Auch der extravagante Dalmatiner sorgt für Aufsehen. Von 5.620 Singles (Online-Befragung der Partneragentur Parship) bevorzugen immerhin 66 Prozent der Befragten mittelgroße Hunde.
78 Prozent der befragten Singles ist zudem gutes Benehmen wichtig. Mit einem „Dein Hund ist aber gut erzogen“ sammelt man wesentlich schneller Punkte als mit einer Beschwerde oder gar einem ausgelaugten: „Ich bin neu in der Stadt – kannst Du mir den Weg zu Dir nach Hause zeigen?“

Flirt-Tuning für den Vierbeiner

Was aber tun, wenn Bello nur eine unspektakuläre Promenadenmischung ist? Der kann seinen Hund ein wenig „aufrüsten“, um Bonuspunkte beim anderen Geschlecht zu kassieren: Offensive Naturen lassen ihren Hund mit einem Halstuch mit der Aufschrift „Mein Frauchen/Herrchen ist Single!“ Werbung für sich laufen. Wer es dezenter angehen lassen möchte, setzt auf witzige Accessoires wie ein Geschirr mit originellem Spruch-Logo. Generell gilt: Ungewöhnliche Ausrüstung macht den Hund noch interessanter und lädt ein, Fragen zu stellen.

Der ultimative Flirt-Tipp von Udo Kopernik vom VDH: „Komplimente für den Vierbeiner kommen immer gut an. Es macht stolz, nicht etwa verlegen oder skeptisch. Wäre es an unsere eigene Person gerichtet, wäre dies ganz anders. Deshalb sind nette, aufrichtig gemeinte Komplimente für den Vierbeiner meist genau der richtige Weg, um beim Zweibeiner zu landen.“

Über den Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V.

Der VDH ist seit mehr als 100 Jahren die Interessenvertretung aller Hundehalter in Deutschland. Der Verband und seine bundesweit 176 Mitgliedervereine stehen dafür, dass Rassenhunde nach einem strengen Reglement gezüchtet werden, bei dem die Gesundheit und der Tierschutz höchsten Stellenwert haben. Insgesamt repräsentiert der VDH mehr als 650 000 Mitglieder. Mit dem Tag des Hundes am 9. Juni 2013 würdigen der Verband und seine Mitgliedervereine die besondere Rolle des Hundes in der Gesellschaft.

Botschafterin und Schirmherrin der Aktion ist in diesem Jahr die bekannte Starköchin Cornelia Poletto. Sie folgt auf Ralph Herforth (2012), Erol Sander (2011) und Nina Ruge (2010). Mit dem Titel „Botschafter des Hundes“ wird eine Person des öffentlichen Lebens geehrt, die sich in einem besonderen Maße durch eine positive Einstellung zum Leben mit dem Hund und Hunden im Allgemeinen auszeichnen.

Alle Infos zu den über 350 Veranstaltungen gibt es auf www.tag-des-hundes.de

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