Aktionswochenende
03. - 04. Juni 2023

Botschafterin des Hundes 2016: Jessica Kastrop

Sport-Moderatorin Jessica Kastrop ist die neue Botschafterin des Hundes

Alljährig würdigen der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) und seine Mitgliedsvereine im Rahmen des Tag des Hundes die besondere Rolle von Hunden in der Gesellschaft. Dieses Jahr findet der Tag des Hundes am 5. Juni statt und bietet jedem Hundeliebhaber ebenso unterhaltsame wie lehrreiche bundesweite Veranstaltungen. Unterstützt wird der Tag des Hundes in diesem Jahr von der aktuellen VDH-Botschafterin des Hundes und Schirmherrin Jessica Kastrop. Als „Botschafterin des Hundes“ wird die Sport-Moderatorin geehrt, da sie sich durch eine außerordentlich positive Einstellung zum Leben mit dem Hund und Hunden im Allgemeinen auszeichnet. Sie folgt damit Bettina Böttinger  (2015), Jana Ina Zarrella (2014), Cornelia Poletto (2013), Ralph Herforth (2012), Erol Sander (2011) und Nina Ruge (2010). Alle Infos zu den Veranstaltungen gibt es auf der offiziellen Webseite: www.tag-des-hundes.de

Interview Jessica Kastrop

Von wegen nur Fußball im Kopf... – die Sky TV-Moderatorin Jessica Kastrop pflegt mindestens eine weitere Leidenschaft: Hunde. 15 Jahre lang begleitete Kromfohrländer-Hündin Anelka die Sport-Journalistin. Das neuste Projekt: Die 41-Jährige ist nun ein Jahr lang offizielle VDH-Botschafterin des Hundes. UR-Redakteurin Gabriele Metz sprach mit ihr über diese schöne Aufgabe und das Leben mit Hunden.


Weshalb haben Sie sich spontan dazu bereit erklärt, ein Jahr lang die Funktion der VDH-Botschafterin des Hundes zu übernehmen?
Vor wenigen Monaten ist meine Hündin Anelka verstorben und ich möchte diese Funktion übernehmen, um ihr noch ein wenig gerechter zu werden. Sie war 15 Jahre lang das Beste in meinem Leben.

Was verbindet Sie persönlich mit Hunden?

Ich liebe einfach ihre Lebensfreude, ihre kompromisslose Treue, ihr wundervolles Wesen. Meine kleine Anelka war ein Engel auf Erden.

Was würden Sie Menschen raten, die ihren Hund ebenfalls verloren haben und noch stark unter diesem Verlust leiden?
Sich immer daran erinnern, dass sie uns gerne begleitet haben. Anelka hat sich am Ende sehr gequält, um mich nicht allein zu lassen, und ich musste sie dann loslassen. Es ist furchtbar schwer, eine Lücke wird immer bleiben. Ich könnte nicht sofort einen neuen Hund haben, aber manchen hilft das. Das muss jeder für sich entscheiden.

Woran erinnern Sie sich besonders gerne, wenn Sie an Anelka zurück denken?
Anelka war so lustig, ich habe unfassbar oft über sie lachen müssen. Sie hatte eine Art zu niesen, wenn sie sich freute, dann sah es aus, als hätte sie das breiteste Lächeln der Welt. Und sie konnte springen wie ein Flummi.

Werden Sie wieder einen Hund in ihr Leben treten lassen?

Wie schon gesagt, für mich geht das nicht, das wäre auch ungerecht dem nächsten gegenüber, aber es wird sicherlich ein neuer Hund kommen, wann weiß ich noch nicht. Ich halte es grundsätzlich abgewandelt mit Loriot: Ein Leben ohne Hund (Mops) ist möglich, aber sinnlos.

Gibt es Rassen, die Sie besonders interessieren?

Ich liebte meinen Kromfohrländer, ich mag Dackel, ich mag Charakterhunde. Verstehen Sie mich nicht falsch, mir sind die zurückhaltenden oder eigensinnigen Wesen lieber, sie passen vielleicht auch besser zu mir.

Denken Sie , dass Hunde die Entwicklung von Kindern positiv beeinflussen können? Falls ja, auf welche Weise?

Unbedingt! Kinder lernen Verantwortung, sie lernen soziales Verhalten von Hunden, das ist ganz wichtig. Ich habe mir immer einen Hund gewünscht, konnte mir diesen Traum aber erst als Erwachsene verwirklichen.

Was denken Sie über Hunde in Seniorenheimen?

Ich glaube, dass Hunde überall die Atmosphäre verbessern. Als Anelka ein Welpe war, habe ich in einer Zeitungsredaktion gearbeitet und eigentlich waren Hunde verboten. Der damalige Chef hat ein Auge zugedrückt. Die Stimmung war damals schlecht, weil viele Einsparungen vorgenommen wurden. Dank Anelka wandelte sie sich. Ich werde nie vergessen, dass ein Produktionsmitarbeiter immer kündigen wollte, dies aber nicht tat, so lange Anelka und ich da waren. Sie machte ihm so viel Freude, dass er blieb, obwohl er die Stelle nicht mehr mochte. Als Anelka und ich dann wechselten, kündigte er endgültig.

Wie würden Sie aktuell die Rolle des Hundes innerhalb der deutschen Gesellschaft beschreiben?
Nun, ich lebe in München, hier sind Hunde sehr beliebt. Ganz ehrlich, ich habe hier sogar das Gefühl, hier sind Hunde willkommener als Kinder. In anderen Städten ist dies sicherlich anders und da sehe ich auch noch Probleme.

Was denken Sie ist es, das Menschen und Hunde so eng miteinander verbindet?
Ich glaube, dass der Hund sich den Menschen anerzogen hat und nicht umgekehrt. Die Macht geht vom Hund aus. Er weiß einfach, wie er den Kopf schief legen muss, damit wir sofort reagieren. Wir wollen glauben, der Hund hört auf uns. Ich glaube: Wir machen, was der Hund will, merken es bloß nicht.

Sie haben ein Buch über ihren Hund mit dem ungewöhnlichen Titel „Anelka: Der Hund, der um die Ecke pupsen kann“ geschrieben. Worum geht es darin?
Oh das sind lustige Cartoons in Zusammenarbeit mit Peter Bulo Böhling, die typische Hunde-Situationen zeigen. Es ist ein wunderbares kleines Büchlein geworden und ich bin sehr froh, dass wir Anelka damit ein Denkmal setzen konnten.

Wie werden Sie das Amt der VDH-Botschafterin des Hundes in den nächsten Monaten praktisch gestalten?
Ich hoffe, dass ich viel dazu beitragen kann, dass die Wahrnehmung der Freundschaft zwischen Mensch und Tier größer wird. Wir brauchen diese Momente der tierischen Lebensfreude, gerade in diesen schwierigen Zeiten. Die Tiere verbinden auch uns Menschen, das sollten wir nie vergessen. Und nur gemeinsam können wir uns den Problemen und Herausforderungen der heutigen Zeit stellen. Hunde helfen uns dabei.


Welchem Ziel würden Sie als Botschafterin des Hundes gerne den Weg ebnen?

Wissen Sie, Hunde tragen einfach zur besseren Lebensqualität bei. Wir sind ein gutes Team. Gemeinsam können wir die Gesellschaft ein wenig besser machen, für uns alle. Das ist mein Ziel.



Herzlichen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Gabriele Metz.